Westernladen

So. Jede Stadt braucht auch Läden. Hier gibt es alles, was Cowboy und Cowgirlherzen höher schlägen lässt. Nicht nur Reitklamotten im Westernlook sowie Pferdezubehör und Leckerlies, sondern hier kann man auch auf einen Kaffee reinkommen.

Janina war froh, wieder im Städchen angekommen zu sein, bevor es dunkel wurde. Da entdeckte sie im Vorbeifahren einen schiken Laden. Im Schaufenster war ein Sattel, Leckerliebeutel und schike Reit- und Freizeitklamotten im Cowboystyle, Karohemden und -Blusen, enge Jeans und Hüte. Janina grinste. Ich war schon lange nichtmehr shoppen dachte sie, parkte und ging in den Laden. Eine enge Jeans mit hellen Waschungen und eine violette Karobluse, die man am Bauch zusammenband, sowie ein beiges Top mit kleiner Brusttasche und ein brauner Ledergürtel und ein Sandfarbener Cowboyhut, dies alles, zusammen an einer Schaufensterpuppe ausgesllt, zog sie magisch an. Sie probierte das Outfit an und fühlte sich wohl. Unruhig schielte sie jedoch auf den Preis. Oh nein, so teuer? Das sprengt mein Buget dachte sie verzweifelt, kaufte sich das Outfit jedoch trotzdem. Sie würde ab Morgen einen Job haben und wollte sich auch einfach mal etwas gönnen können.

Die Überraschung kam an der Kasse. Auf des gesamte Outfit war noch ein Rabatt von 20% gesetzt. Janina lächelte. Na super. SO kann ich mir das Outfit sogar fast leisten sie grinste und setzte sich mit ihrer Tüte noch an die Theke und bestellte einen Bagel und einen Cappuchino.

Sie trank ihren Kaffee und aß den Bagel, dann ging sie noch in den hinteren Teil des Ladens, wo sie Trensen, Sättel, Pferdezubehör, Tierfutter und Reitzubehör fand und kaufe Dancer noch ein paar Bananen-Apfelö Leckerlies die er besonders gerne aß und für Duna die Tofu-Milch-Rindfleisch-Leckerlies, Dunas Lieblingsbelohnung.

Die Tiere sollen schließlich auch was von meiner Spenderlaune haben. So ein Neustart muss schließlich gefeiert werden dachte sie und bezahlte die Leckerlies.

Alice legte ihre Hand auf die Klinke und öffnete die Tür zu dem kleinen Westernladen. Ein klingeln ertönte, als sie eintrat und dann stehen blieb und sich kurz umsah. Der Geruch von Leder und Hafer trat ihr in die Nase und sie lächelte leicht. Zufrieden. Sie wollte eigentlich nur einen Kaffee trinken, sie suchte hier also kein Reitzubehör, doch sie liebte diesen Laden. Außerdem verkaufte er auch Kaffee. Und sogar ziemlich guten.

Selbstsicher schritt sie auf die kleine Kaffeenische zu und bestellte sich einenen Latte Macchiato. Als sie sich jedoch mit ihrem Kaffee umdrehte, musste die blonde Frau feststellen, dass die einzigen vier Tische in dem Laden, bereits besetzt waren. Doch das hielt Ali nicht davon ab, sich zu setzen. Zielstrebig ging sie auf eine junge Frau zu und lächelte freundlich.,,Entschuldigung. Ist hier noch frei?" fragte sie, da niemand bei dem braunhaarigen Mädchen saß. Abwartend lächelte sie die junge Frau an und stellte ihre Kaffeetasse auf dem Tisch ab.

Jenny blickte erstaunt auf, als eine junge, blonde Frau sie ansprach. Sie schien in etwa so alt wie sie selber und stallte ihre Kaffeetasse bereits auf den Tisch. Jenny rückte ein kleines Stück zur Seite. "Natürlich kein Problem" sagte sie lächelnd.

Sie trank einen Schluck Kaffe und entschied, dass sie, da sie hier noch fast niemanden kannte, sich am besten einfach vorstellen sollte. "Janina McLarry. Aber Jenny reicht. Ich wohne momentan noch hier im Motel und arbeite ab morgen auf der Amethyst Creek Ranch. Und sie? Kommen sie von hier?" fragte sie freundlich. Sie wollte der jungen Frau nicht zu nahe treten, hoffte jedoch, soviele Menschen ihres Alters wie möglich kennen zu lernen und außerdem konnte jemand, der hier wohnte ihr die Stadt zeigen und erzählen,welche interessanten Dinge es hier noch so gab. Hoffentlich ist das hier nicht so ein total abgeschottetes Städchen. Gegen das Outback habe ich ja nichts, aber ein bisschen was muss schon los sein dachte sie Still.

Dann auß sie ihren Bagel zuende. Die Bagels hier sind gut dachte sie und bestellte einen weiteren, diesmal mit Frischkäse

Alice schlüpftee aus ihrer Lederjacke und hängte sie über den Stuhl ehe sie sich setzte. Die junge Frau hatte sich bereits als Janina vorgestellt. Und nicht nur das. Innerhalb von ein paar Sekunden wusste sie auch über ihren Wohn- und Arbeitsort bescheid. Wenn das mal nichts war. Wenn nur die Jungs hier so offen wären.

,,Hi! Ich bin Alice. Kannst mich Ali nennen." entgegnete sie und grinste ehe Alice nach ihrem Kaffee griff und ein paar Schlücke trank. Genüsslich schloss sie die Augen und prägte sich den leckeren Geschmack ein.
,,Seit wann wohnst du hier? Ich habe dich noch nie hier gesehen. Und ich muss es wissen, ich kenne fast jeden hier." sie lachte belustigt und strich sich kurz die langen, blonden Haare aus dem Gesicht.

Janina atmete auf. Ali schien ebenso offen und freundlich zu sein, wie sie selber es meistens war.
"Ja ich wohne erst seit gestern hier, auch wenn man das warscheinlich noch nichteinmal als wohnen bezeichnen kann. Zuhause in Colorado ist es einfach nichts für mich gewesen. Wissen sie, dort ist mein Vater ziemlich bekannt unter den Farmern und ich wollte nicht mehr die Tochter meines Vaters sein." lachte sie.
"Ein schönes Städchen. Und dieser Laden ist traumhft" sagte Jenny und zeigte grinsend auf ihre volle Tüte. Cool. Wenn alle hier so nett sin, wie dijenigen, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, wir das hier eine tolle Zeit dachte sie

Und es ging gleich weiter mit der Lebensgeschichte, doch Alice störrte es nicht wirklich. Vielleicht würden sie ja Freundinnen werden. ,,Du kannst mich ruhig dutzen!" kicherte Ali und schlürfte kurz an ihrem Kaffee, während sie Janina aufmerksam musterte. So, sie war also gestern erst angekommen.,,Ich kann dich ja ein wenig herum führen, doch ich warne dich vor: all zu viel zu sehen gibt es hier nicht." die junge Frau lachte auf und strich sich die blonden Haare nach hinten. ,,Ich arbeite im Supermarkt meiner Mutter, den einzigen hier in der Stadt...Du bist auf einer Farm aufgewachsen? Wie cool ist as denn! Erzähl mal, wie war das so. Bestimmt nicht immer einfach, oder?" hakte Alice neugierig nach und ließ kurz ihren Blick durch den Laden schweifen. Traumhaft fand sie den Laden jetzt nicht gerade. Doch sie liebte dem Geruch des Sattelleders und außerdem gab es hier guten Kaffee. Kurz wurde ihnen ein Bagel mit Frischkäse gebracht. ,,Deiner, nehme ich an." sagte Ali und schob ihr den Teller entgegen.

Der Duft des Frischkäses zog in Jennys Nase. "Naja einfach kann man es vielleicht nicht beschreiben, aber schön war es. Ich mag keine großen Städte, zu viel Lärm und Gestank" meinte Jenny. Ups ich glaube ich rede schon wieder viel zu viel überlegte sie.

Ich fand es einfach toll. Weißt du, wenn man es als Kind gewohnt ist, jeden Tag reiten, Rinder hüten und Stallarbeit, da muss es einem einfach Spaß machen" sagte Jenny grinsend.
Ok jetzt muss ich auch andere zu Wort kommen lassen dachte sie und sah Ali fragend an. " Und sie? Sind sie hier aufgewachsen?" fragte sie und biss in ihren Bagel

Ali hörte ihr aufmerksam zu und nickte dann. ,,Ja ich lebe schon mein ganzes Leben hier.denke, ich werde hier auch nicht so schnell wegkommen- aber das ist okay. Meine Mutter braucht mich sehr, seit mein Vater Tod ist." Früher oder später hätte es Janina sowieso gewusst. Die Menschen hier redeten. Und Alice hasste dieses Mitgefühl, wenn sie es von jemand anderem erfahren hatten und nach fragten.

,,Dann hast du auch sicher ein eigenes Pferd, oder?" fragte das Mädchen und nickte zu der Tüte mit den Pferdeleckerlies. Ich bin früher auch mal geritten. Auf einem Nachbarspferd. Doch sie sind weggezogen und seit dem muss ich mich damit begnügen, die Pferde von Weitem zu sehen." sie seufzte, lächelte dann jedoch sanft.

Janina hörte aufmerksam zu. "Ja stimmt ich habe ein eigenes Pferd." Jenny merkte, dass Ali kein Mitgefühl brauchte. Selbst wenn sie niemanden durch Tod verloren hatte, außer ihr früheres Pferd, konnte Jenny sich vorstellen, dass Ali nicht gerne darüber redete.

"Das ist unschön. Aber hier gibt es doch sicherlich viele Farmen oder Pferdebesitzer, die sich über zusätzliche Hilfe bei ihren Tieren freuen würden" überlegte Jenny laut.

Ali zuckte mit den Schultern und lächelte leicht. ,,Ja, die Farmen suchen immer jemanden der hilft, besonders wenn alle Schafe geschoren oder die Rinder zusammen getrieben werden. Doch dafür brauchen sie erfahrene Leute. Jemanden wie dich. Nicht ein Mädchen wie ich,dass gerade mal ein wenug reiten kann." sie kicherte und zuckte erneut unbefangen mit den Schultern.

,,Außerdem habe ich im Laden genug zu tun. Die ganze Zeit kommt beinahe regelmäßig vorbei." sie mochte ihren Job. Man traf immer jemanden den man kannte. ,,Entschuldige die Frage- ich bin einfach neugierig. Wie alt bist du denn?" Ali schätzte sie in etwa auf ihr Alter, vielleicht ein wenig jünger.
Erneut griff die junge Frau nach ihrer Kaffeetasse und nahm ein paar Schlücke.

Jenny überdachte Alice´ Worte. Es stimmte schon. Viele Farmer hatten kaum Zeit und überließen teilweise den Arbeitern Aufgaben komplett alleine. Für Einführung und Hilfestellung war kaum Zeit. Doch sie wusste auch, das es wenige Menschen gab, die mit all diesen Qualitäten auftraten. Schließlich arbeiteten die meisten dann doch eher als fest angestellte oder auf ihren eigenen Farmen.
Auf Alice´ Frage hin grinste Jenny. "Ich bin 21. Naja und bin mit Hündin und Pferd hier." sagte sie freundlich.

[i]Mal sehen ob ich sie zu einer kleinen Rundführung überreden kann" überlegte Jenny und fragte: "Eine Frage. Kannst du meiner Hündin und mir vielleicht ein wenig die Stadt zeigen? Ich habe Angst, meine Arbeitgeberin schikt mich für besorgungen und ich irre ersteinmal ziellos durch die Stadt".

Alice trank ihren Kaffee aus und nickte leicht, als Janina ihr Alter sagte. Hatte sie doch richtig geschätzt. Als Janina sie bat, ihr die Gegend zu zeigen lächelte Ali begeistert und nickte sogleich. ,,Hey klar kann ich das machen. Aber ich muss nachher noch arbeiten. Ich habe gerade nur Mittagspause. Aber ich denke 45 Minuten werden reichen. Sooo groß ist die Stadt ja auch wieder nicht!" Sie kicherte ehe sie nach hinten griff und ihre Lederjacke vom Stuhl nahm und sie anzog. ,,Du kannst dir den Bagel auch einpacken lassen." gab sie Janina einen Tipp ehe sie aufstand und an der Kasse ihren Kaffee bezahlte, um dann, an der Tür auf Janina zu warten.

Auch wenn ihre Mittagspause bei dieser Tour draufgehen würde, freute sich Ali über diese willkommende Abwechslung. Janina war neu und obwohl die Stadt nicht besonders groß war, war sie mit Sicherheit froh, wenn ihr jemand die Gegend zeigte. Dann fühlte man sich nicht ganz so allein. Zudem arbeitete sich Ali im Laden ja nicht tod. Die Mittagspause aufeine etwas andere Art würde mit Sicherheit amüsant werden.
,,Können wir los?"

Janina lächelte. "Super. Ok warte ich bezahle noch schnell und lass mir den Bagel einpacken" antwortete sie begeistert. Schnell ging sie ebenfalls zur Kasse, bezahlte und überlegte kurz, dann aß sie den Bagel schnell auf. [i] Das Stück muss ja nicht extra eingepackt werden" überlegte sie und ging zu Ali. Sie hatte keine Jacke, denn sie war niemand, der fror. Ihr war so gut wie nie kalt.

"Super. Echt nett von dir." sagte sie und sah Ali dann fragend an. Sie wartete, wohin Alice sie als erstes führen würde.

Alice hatte auf sie gewartet und sich in Gedanken schonmal die Route ausgedacht: sie würde ihr als erstes die Bücherei zeigen. Sie lag direkt nebenan und lange würden sie sich dort ganz sicher nicht aufhalten. Dann würde sie ihr das Kino zeigen. Dort liefen zwar meistens nur zwei Filme, die schon ewig in die Kinos gekommen waren. Doch immerhin gab es hier ein Kino. Da Janina das Motel ja schon kannte, würde sie es ausslassen.

,,Hey kein Problem. Ich mache das gerne." erklärte sie, als Janina sich bedankte. Ali lächelte und trat dann aus der Tür, ehe sie ihr alles zeigte und schließlich vor dem Supermarkt ihrer Mutter stehen blieb.
,,Ich muss jetzt wieder arbeiten. Es war schön dich kennen zu lernen. Wir sehen uns sicher wieder." verabschiedete sie sich und gab Janina ihre Handynummer.

-> Supermarkt

Janina hörte sich alle Erklärungen genau an. Sie grinste. Schnell gab sie ihre eigene Handynummer an Alice weiter und spiecherte sich ihre ein.
"Okay danke nochmal. Siecherlich werden wir uns sowieso über den Weg laufen und vom Supermarkt braucht man ja immer etwas" Janina zwinkerte Ali zu, befor sie sich abwantde und ging.

Sie fand das kleine Städchen sehr interessant. Mit Blick auf die Uhr entschied sie, zum Motel zurück zu gehen um nach Dancer zu gucken. Die schwere Tüte schnitt ihr langsam unangenehm ins Handgelenk und sie wollte nachsehen, ob Dancers Box noch sauber war und er noch genug zu essen und trinken hatte.

Bis jetzt ist es hier eindeutig besser als in Colorado oder Nebraska überlegte sie. Hier waren die Menschen fast alle Nett, jedenfalls waren es diejenigen, die sie kannte, und es war ein schönes kleines Städchen. "Duna komm her süße" lachte Janina. Duna schnüffelte weiter an einem kleinen Strauch, doch auf Jenny´s energischen Pfiff hin kam sie angetrottet. Jenny erreichte das Motal bald schon.
Motel

First post

Er hatte sich sagen lassen, dass es hier sehr gute Bagels gab. Er hoffte, wenigstens das stimmte. Die Stadt war nämlich nicht so stark belebt, wie man ihm damals gesagt hatte. Aber vielleicht war das sogar gut...
Nick betrat den Westernladen und sah sich um. Nach einem typischen Café sah es hier nicht gerade aus, vielleicht war er hier falsch? Er wollte gerade wieder gehen, als sein Blick auf ein paar kleine Tische mit Stühlen fiel und Nicholas stehen blieb. ,,Also doch..." murmelte er mit genugtuung und schlenderte herüber zu der kleinen Theke, um sich einen Bagel und einen Café zu bestellen. Der junge Mann musste einen Moment warten, bis die Bedienung Zeit fand, an der Kaffeetheke zu bedienen und setzte sich fünf Minuten später an einen der kleinen Tische und nahm einen Schluck von seinem heißen Gebräu. Er schmeckte überraschend gut und er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und entspannte sich.

Er war bereit. Bereit für einen Neuanfang- den Start in sein neues Leben. Nie mehr würde er so einen Mist wie in den vergangenen Jahren gemacht hatte verzapfen. Er war dumm und oberflächlich gewesen. Doch jetzt würde er auf seinen Umgang achten.
Nick ließ seinen Blick durch den Laden gleiten und fing dann an, seinen Bagel zu essen.

→ Motel

Auf hochhackigen Schuhen, gestylt wie immer, betrat Ivana Piscary den Westernladen, auf der Suche nach einem morgendlichen Kaffee, den sie unbedingt brauchte. Wie sollte man auch sonst das Leben in der Großstadt ein bisschen einfangen und mit hier her bringen, wenn nicht durch ein heißes, schwarzes Gebräu mit viel Milch und Zucker. Viele ihrer Freundinnen hatten damals einen riesigen Aufstand gemacht, wenn sie Zucker in den Kaffee tat, es würde ihre Figur ruinieren oder sonst etwas, doch das war Ivy egal gewesen. Sie hatte ihre Kalorien anderweitig verbrannt, vorzugsweise auf der Farm ihrer Tante, wenn sie Esprit geritten war.
Ivy drehte sich einmal im Kreis, ihre roten Locken sprangen um sie herum und rahmten das hübsche, schmale Gesicht ein, das von Makeup noch ebenmäßiger gehalten wurde, als es ohnehin schon war. Die junge Frau war eine Schönheit, das wusste sie, auch wenn sie vielleicht etwas dünn und klein war. Ein Model konnte sie mit den Maßen nicht werden, doch das realisierte Ivy nicht einmal. Es hatte sie andererseits auch nie interessiert. Sie wollte anders erfolgreich sein, wie, das war bisher noch unklar. Doch, dass sie es schaffen wollte und würde, wusste das rothaarige Mädchen schon lange.

Sie schlenderte hinüber, das Klackern der Absätze auf dem Boden erschien ihr heute ungewöhnlich laut und bestellte einen Cappuccino mit viel Schaum. Als die Bedienung ihr das gewünschte Getränk reichte, lächelte sie ihr halbherzig zu, was die freundliche Kellnerin sofort mit einem missmutigen Blick quittierte, den Ivy allerdings schon nicht mehr wahr nahm.
Endlich hatte Ivana den Blick auf die kleinen Tische gerichtet und ging nun zielstrebig auf einen von ihnen zu. Bevor sie sich setzte, sah sie sich die Möbel jedoch noch einmal genau an. Nun, für ein mal ging es hier wohl, doch wenn sie öfter weggehen wollte, mussten hier ein paar Clubs oder richtige Restaurants eröffnen, sonst würde sie wohl in Depressionen versinken. Kleinstadtcharme hatte ihre Mutter diese Einöde genannt! Pah, nichts war das hier, ein Kaff, ein Elendes!
Auch hier war im Übrigen nicht viel los, wie die Rothaarige feststellen konnte. Ein paar Menschen hatten sich um die Tische gruppiert, alle waren mindestens zu zweit, bis auf einen jungen Mann, der zwei Stühle entfernt saß, mit einem Kaffee und einem Bagel vor der Nase.
Er hatte dunkle Haare und sah ebenfalls nicht unbedingt sonderlich glücklich hier aus. Außerdem war er – wie sie schon einmal bemerkt hatte – allein. Ein seltsamer Anblick und ihre Neugierde kochte in Ivy auf. Was machte er hier? Woher kam dieser Mensch? Wartete er auf jemanden? War er vielleicht von seinem Date versetzt worden? >>Das wäre auch noch eine gute Möglichkeit um Mum und Dad zu ärgern. Fang etwas mit einem seltsamen Typen an, den du nicht kennst<< Innerlich musste Ivy hämisch lachen. Ihre Eltern würden sehen, was sie von der Bestrafung hatten. Aber sich deswegen mit einem Mann einlassen? Auch schien er um einiges älter zu sein als sie...
Unverhohlen beobachtete Ivana den Fremden und nippte an ihrem Getränk.

-> Cow Shake Motel
Gelangweilt betrat sie den kleinen Laden. Normalerweise aß sie eher in Sternelokalen oder den Restaurants in den Hotels ihres Vaters, aber so etwas schien es hier ja nicht zu geben. An der Theke lag eine Zeitung und Selena kaufte sie sich, um sich nach einer geeigneten Wohnung umzusehen. Sie wollte schließlich nicht für immer in diesem winzigen Motel bleiben. Zusätzlich bestellte sie sich noch einen Chocho-Cappuchino, mit Sahne. Auf der Speisekarte standen nicht viele Sachen, nur Bagels und Sandwichs. Bagels waren ihr je nach Aufstrich zu süß also entschied sie sich für ein Sandwich mit Salat, wenig Speck und Ei.
Sie bezahlte alles und setzte sich dann an einen der wenigen freien Tische. Während sie aß und trank suchte sie in der Zeitung nach Wohnungen.
„Neubauwohnung, 3 Zimmer, zentrale Lage …“ las sie sich halblaut durch. Das schien schon mal nicht schlecht. Sie markierte sich den abschnitt und suchte weiter, als eine Sms von ihrer Schwester sie kurz aus den Gedanken riss.
„Na wie ist es so in deinem Kuhdorf?“ stand dort. Dies ließ Selena grinsen. „Super *Ironie aus*“ schrieb sie zurück. „wohne sogar im Kuh-Motel“
Ihre Schwester war eine der wenigen, die sie verstand.

Cow Shake Motel

James war nicht sofort klar, was das für ein Laden war den er gerade betreten hatte. Es roch jedenfalls eigenartig nach Kaffee, obwohl das, was er hauptsächlich sah, eher nach Leder und Pferd riechen sollte – ungeachtet der Tatsache, dass er nicht wusste, wie ein Pferd roch.
Auf den zweiten Blick fiel ihm aber auf, dass es Tisch gab und an denen saßen tatsächlich auch Leute. Sofort bereute er die Entscheidung kopflos ein Geschäft betreten zu haben, auch bereute er es überhaupt hierhergekommen zu sein. Er konnte das einfach nicht.
Und so sehr sein Kopf auch schrie, er solle die Flucht ergreifen, er ging weiter in den Laden, kaufte sich vom Geruch verführt, einen Kaffee -schwarz, ohne Milch und Zucker- und setzte sich an einen kleinen Tisch. Er schnappte sich die Speisekarte, die an sich nicht viel hergab, und begann sie zu studieren – Hauptsache, er konnte sich mit irgendwas beschäftigen.
Arbeit…, dachte er schon fast wieder resigniert. Wenn man auf sein Leben zurückblicken kann und sich eingestehen muss, dass man es im Prinzip in jeder Branche versucht hatte und überall gescheitert war, dann hatte man verloren im Leben. Ja und so fühlte sich James auch – verloren. Er schien aber zu mindestens nicht der einzige hier zu sein, der allein war.
Und wieder kam sein Selbstzweifel auf: Waren die anderen wirklich allein? Ganz bestimmt nicht so allein wie er… Er schmunzelte etwas über sich, während er unbewusst die Karte sinken ließ, um die anderen zu beobachten.

Gedankenverloren trank Selena schließlich ihren Kaffee aus. Sie hatte keine weiteren interessanten Wohnungsanebote gefunden und fand dies ziemlich enttäuschend. Auch ihr Sandwich schmeckte nicht besonders, aber der Kaffee war gut.
Da kam auch schon die Sms-Antwort von ihrer Schwester "Passt ja... Hoffentlich gibt es da wenigstens Leute die diese Einöde ausgleichen"
Daraufhin seufzte Selena ersteinmal. Sie vermiste ihre große Schwester Alicia schon jetzt. Alicia Brenda Martin war Modedesignerin und entwarf knapp die Hälfte aller Klamotten, die Sel trug nur für ihre Schwester, damit diese auch ja nicht nur mit Klamotten rumlaufen usste, die für jeden käuflich zu erwerben waren.
Aber noch jemand fehlte Selena. Ihre süße, 7 Jahre alte Cockerspanielhündin Biss. Wie Selena fand der süßeste Hund der Welt. Ihr hatte sie allerhand Tricks beigebracht.

Wieder zurück von ihrer kleinen Reise zu ihrer Familie, bzw. zu ihrer Schwester und Biff, beschloss Selena ersteinmal, sich die Luete hier undauffällig anzuschauen. Ein paar ganz normale Leute, dazu ein junger Mann, er sah gut aus, wirkte aber nicht sonderlich reich und eine junge Frau.
Sofort war Selena´s interesse geweckt. Die junge Frau, ein wenoig jünger als sie selber, sah reich uas. Ihre Klamotten waren cool und ihr Haar sah eindeutig nach Star-Friseur aus.
Ob es in diesem Dayton tatsächlich normale Menschen gab?

Nicholas aß ein weiteres Stück von seinem Bagel und ließ seinen Blick gedanken verloren durch den Laden schweifen. Obwohl das hier eigentlich ein Laden für Pferdezubehör war- und er hatte mit Pferden nicht wirklich viel zu tun. Er wusste gerade mal wo beim Pferd vorne und hinten war, fühlte er sich in diesem Laden pudelwohl. Nick konnte endlich mal entspannen.

Plötzlich kamen einige junge Leute in den Laden und setzten sich ebenfalls an die restlichen Tische. Aufmerksam beobachtete er die jungen Frauen und der junge Mann, der ebenso in sich gekerrt zu sein schien, wie Nick selber. Er fand den jungen Mann auf Anhieb sympatisch.
Dann jedoch hatte er ein merkwürdiges Gefühl, als ob er einen Blick im Nacken hätte. Er drehte sich halb herum und begegnete dem Blick einer hübschen jungen Frau mit Feuerroten Haaren, die sofort sein Interesse erregte.
Sie war sehr dünn und zierlich hatte aber einen wilden Lockenkopf. Sie schien etwa in seinem Alter zu sein. Vielleicht etwas jünger, aber wenn man so zierlich war, wirkte man oft jünger, dachte Nicholas bei sich und zwinkerte der jungen Frau leicht zu, als sie ihn immer noch anblickte.
Kurz überlegte er, ob er zu ihr gehen sollte, doch er wollte nicht zu aufdringlich sein.

Nach der langen Fahrt war Selena zu hungrig, um es bei diesem einen Sandwich zu belassen. So bestellte sie sich ein weiteres. Das Sandwich "Surprise" regte ihre Neugierde an. Umso erstaunter war sie, als sie ein winziges Sandwich mit ein bisschen Käse, ein paar Salatblättern und einer Scheibe Ei bekam.
Wütend ging sie zur Theke. " wollen sie ihre Kunden etwa mit der mikrigkeit dieses Sandwiches überraschen?" fragte sie wütend.
Die Verkäuferin stotterte etwas was entfernt nach Entschuldigung klang und Sel bekam ein dickes, frisches Sandwichs mit EIern, Schinken, Speck, Käse und viel Salat verschiedenster Sorten. Zufrieden nickte sie und setzte sich wieder an den Tisch. Sie wählte die Nummer, die im Ausschreiben für die Wohnung angegeben war.
" Entschuldigen sie. Hier ist Selena Lesli Martin. Ich habe ihre Anzeige für die Wohnung gesehen und würde gerne einen Besichtigungstermin ausmachen" sagte sie leise ins Telefon.
Sie machte mit dem Mann aus, dass sie sich am nächsten Tag um 10 träfen und sie bekam eine Wegbeschreibung vom Motel zur Wohnung.
Glücklich, wnigstens dort ein Schritt weiter zu sein, legte Selena auf und aß weiter.

Schon fast amüsiert beobachtete James das Geschehen in dem zugegeben etwas seltsamen Lädchen, hier mitten in der Einöde. So hatte er sich seinen ersten Tag nicht vorgestellt- ganz bestimmt nicht. Es fühlte sich seltsam an, nicht im Schatten der riesigen Stadt zu stehen und einfach in der Menge verschwinden zu können, anonym zu leben und niemandem ein Grußwort schuldig zu sein. Er wusste nicht, ob ihm dieses Gefühl gefiel, aber es war nicht unangenehm oder bedrängend.
Von der langen Reise etwas ermüdet, sank er schnell wieder in Gedanken, doch nicht lange. Als sich die junge Frau an einem Tisch in der Nähe erhob, um sich über ihr Sandwich zu beschweren hob er den Kopf. Er war alarmiert, aber irgendwie belustigte es ihn, was sie sagte. Bevor sie sich umdrehte um an ihren Tisch zurückzukehren, wandte er seinen Blick wieder auf die Speisekarte, die er jetzt natürlich fast auswendig kannte.
Seufzend legte er sie nieder und nahm einen weiteren Schluck seines Kaffees. Der bittere Geschmack machte ihn zufrieden, doch irgendwie war er im Moment allgemein zufrieden mit seiner Situation.
Unbewusst musterte er dabei die anderen beiden Gäste. Einen Mann und eine relativ junge Frau. Sie schaute ziemlich ungeniert zu dem Mann herüber- ein Blick, der Bände sprach. Vielleicht verriet sie dadurch mehr durch sich als sie wollte. James schmunzelte, duckte sich aber wieder hinter die Karte. Ihm gefiel es die beiden zu beobachte, wollte dabei aber nicht auffallen.

So langsam wurde es Sel zu langweilig. Also beschloss sie, einfach mal offen auf jemanden zuzugehen. Hier konnte man nun echt nicht erwarten, dass man sich, wie sie es bisher gewohnt war, bei nem Drink in irgendeiner Nobeldisko traf und ins Gespräch kam. Also schlich sie, so leise ihre Korkabsätze (zum Glück wesentlich leiser als normale Absätze) es möglich machten, auf den jungen Mann zu, der sich hinter seiner Karte verkroch und die zwei Leute in ihrem Alter weiter hinten an den Tischen beobachtete. „Wenn du noch weiter reinkriechst denken sie vielleicht du wärest die Deko“ sagte sie mit einem leicht Sarkastischen Unterton und Lächeln und blickte dann belustigt zu ihm herab.