Grasland hinter den Viehställen

Die Sonne streichelte ihr Gesicht und der Wind ging sanft durch ihre Haare. Sie hatte sich wieder soweit im Griff um normal denken zu können. Jetzt betrachtete sie dieses Ereignis nur noch mit einer grausamen Objektivität. Ihr Gefühle waren nur noch ein dumpfer Schmerz, ganz tief in ihrem Inneren. Langsam stand sie auf und verschränkte die Arme. Dann hatte er eben eine andere! Das kann mir doch egal sein. Vor wenigen Sekunden noch hätte sie ihrem Gewissen widersprochen, dass es ihr doch gar nicht egal war. Aber da war nichts, keine Regung.

Irgendwo hinter ihr, wahrscheinlich noch hinter den Viehställen war eine männliche Stimme zu hören. Ihr war diese Stimme sehr wohl bekannt, sie hatte sich gestern mit ihr zwei Stunden in einem Café unterhalten. - Dave! Auf einmal war alles wieder da, der tosende Schmerz im ihrem Herzen und die leise Hoffnung. Eileen sog scharf die Luft ein und rannte zu den Viehställen und in die Scheune.

→ Scheune

Amelié wollte wenigstens eine der inneren Weidezäune reparieren, damit die Tiere wenigstens irgendwo untergebracht werden konnten. Weiter draußen würden sie ganz normalen Drahtzaun verlegen. Der war schnell ausgetauscht und verschoben, wenn die Weiden vergrößert werden würden.

Doch hier in der Nähe des Hauses sahen Holzzäune besser aus und erfüllten ihren Zweck als stabile Viehaufhalter, falls sich eines mal dagegen lehnen würde. Sie lief den Zaun entlang, hielt Ausschau nach kaputten oder morschen Stellen, doch zu ihrem erstaunen war hier gar nicht so viel kaputt. Sie musste lediglich ein paar Nägel neu einschlagen und eines der unteren Bretter austauschen.
Was jedoch viel mehr Zeit in Anspruch nahm, war die Begehungszeit zu Fuß. Sie brauchte dringend ein Pferd. Sonst würde alles einfach nur ewig hinaus gezögert.

-> cf Stallungen

Sie hatte diesmal ihren alten Jeep genommen, um zu den kaputten Stellen zu fahren. Erstens war es einfacher, das ganze Material mit zu nehmen, sie legte es einfach hinten auf die Ladefläche und zweitens kam sie viel schneller voran. So würde sie vielleicht noch einiges erledigt bekommen, bis Eileen zurück käme. Sie war schon ziemlich lange weg, wie Amelié feststellen musste, als sie auf ihre Armbanduhr sah.
,,Hoffentlich ist nichts passiert..." Murmelte sie leise, während sie den Wagen ausschaltete und ausstieg. Rasch nahm sie ein paar Nägel und einen Hammer von der Ladefläche und ging auf das kaputte Stück im Zaun zu. Vielleicht würde sie einen Handwerkerkurs bei Jake machen, wenn er ihr einen geben würde. Die junge Frau schaffte es gerade so, die Latte wieder am Zaun fest zu nageln. Wie man ein Dach reparierte, wusste sie jetzt ebenfalls, aber sie hatte deutlichen Nachholbedarf, war Reparaturangelegenheiten anging,

Amelié fuhr wachsam den Zaun entlang, doch als es bereits anfing zu dämmern und sie sich ziemlich weit vom Hof entfernt hatte, wendete sie ihren Jeep und fuhr den selben Weg wieder zurück. Vielleicht waren die anderen schon zurück, wenn nicht, würde sie einfach etwas kochen. Alle hatten heute ziemlich wenig gegessen, eine Stärkung würde allen gut tun.
So holperte sie sich den Weg zurück und bereute es, durch so manches Schlagloch gefahren zu sein, das selbst ihre Jeep nicht so weich abfedern konnte, bis sie die Ranch erreichte und den Wagen rechts seitlich vom Haupthaus parkte und ausstieg. Wie vermutet, war immer noch niemand zu hause. Die Blonde pfiff nach Prudence und betrat dann zusammen mit ihrer Hündin das Haus.

Haupthaus;Küche

Janina ritt gemütlich mit Dancer um die westlichen Weiden. mit ihnen hatte sie angefangen. SIe hatte die Karte studiert. Alles würde sie heute nicht mehr schaffen und sie musst auch Trink- und Verschnaufspausen für sie beide einplanen. Am besten wäre es, wenn sie jetzt westliche und nördliche Weiden kontrollieren würde und am nächsten Tag den Rest.

Immer wieder musste sie absteigen. Zum Glück war der Wallach mit seinen 1:65 m nicht gerade groß. So konnte sie die defekten Stellen leicht vom Pferderücken aus sehen.
Und davon gab es einige. Dancer grummelte ungeduldig, als sie nun zum zehnten mal in den vergangenen 20 Minuten absteigen musste.
Als sie an einem Baum vorbeikamen, dessen dichtes Blattwerk viel Schatten spendete, entschied sich Janina für eine Pause. Bäume waren selten, hier im Outback. Also die Gunst des Standortes nutzen.
"Hey Süßer, Alles ok?" fragte sie den Wallach, wärend sie etwas Wasser in eine mitgebrachte Schüssel goss. Ein Fluss war leider weit und breit nicht zu sehen.
"Nachher, wenn wir an dem Fluss ankommen, kannst du da nochmal trinken" versprach sie.
Nach etwa einer halben Stunde stieg sie wieder auf und ritt weiter.
Sie schätzte, dass sie in etwa zwei Stunden wieder auf der Farm sein würde.
Doch dann stellte sie eine der Zaunlatten vor ein Problem.
Die Latte fehlte komplett. Natürlich konnte Jenny auf Dancers Rücken keine Holzlatten transportieren. Deswegen markierte sie sich die Stelle auf der Karte. Dort musste morgen nocheinmal jemand mit dem Wagen hinfahren.
Der Rest lief jedoch problemlos ab.
Janina und Dancer erreichten etwa um 6 Uhr Abends wieder die Ranch.

-->Stallgassen und Boxen