Die Küche (Erdgeschoss)

Eileen öffnete schwungvoll die Tür, sie war erfüllt von Glückseligkeit. Warum, dass konnte sie auch keinem erklären. Als sie in die Küche kam begrüßten sie wunderbare Gerüche und sie merkte wie ihr das Wasser im Mund zusammen lief. Ein kräftiges Magenknurren bestätigte es ihr nur umso mehr.
Dann erblickte sie Amelié und lächelte ihr zu. "Hmm. Das riecht aber lecker, ich werde eben schnell duschen gehen und komme dann runter um dir zu helfen." Sie legte ihren Autoschlüssel auf den Tisch und ging aus der Küche.

Eileen betrat erneut die Küche und sah das Amelié gerade mit dem Kochen beschäftigt war. "Soo.. alles wieder frisch. Was kann ich tun?" Lächelnd kam sie zu der Küchenzeile herüber und schaute ihr über die Schulter.
Dann entdeckte sie ungeschälte Kartoffeln, die anscheinend auch noch benötigt wurden. Kurzerhand nahm sie sich ein Brettchen, Messer und die Kartoffeln und setzte sich an den Tisch um diese zu schälen.
"Wie war dein Tag? Hast du viel geschafft?" In ihrer Stimmer lag freundliches Interesse und sie wartete Kartoffel schälend auf eine Antwort.

Eileen schälte geübt die Kartoffeln und schaute ab und zu zu Amelié herüber. Sie war schon ganz benebelt von den leckeren Gerüchen und ihr Magen hörte gar nicht mehr auf zu knurren.
Ein Blick nach draußen zeigte ihr das die Sonne unter gegangen war und nun der Abend einklingen konnte. Das Abendessen war sicher ein hervorragender Start. "Jake?! Der war vorhin mit einer Frau in seinem Zimmer ... ich bin direkt wieder raus. Ich sollte mir eine Stute im Stall anschauen, sie war verletzt und ich hab sie behandelt. Ein Hund war bei ihr, die zwei waren sehr verängstigt und die Stute ... traumatisiert." Sie schaute zu Amelié rüber und beobachtete sie forsch. Sie wusste das sie sich sehr gut mit Jake verstand, konnte aber nicht zuordnen in welcher Beziehung die beiden zu einander standen. Eileen wollte ihr nicht zu nahe treten, schließlich ging es sie nichts an. "Ja ich habe alles bekommen, Dave hat die Schleifmaschine besorgt. Ich kann morgen alles abschmöbeln im Stall. Bei Amelié nächsten Satz musste sie dann doch lachen, war es so offensichtlich das sie Dave gern hatte?! Andererseits konnte er auch nur ein guter Freund sein. Aber nein ihr nächster Blick sprach Bände. Sie wusste es. "Ich weiß nicht ob er kommt, aber hat gesagt er würde auf jeden Fall nochmal vorbei kommen. Wie stehts mit dir? Jake und du? Es wirkt, als kennt ihr euch schon ewig .. also was läuft da?"
Sie wusste das sie direkt war aber es machte ihr nichts aus. Es fühlte sich sogar gut an. Ein Gespräch über Männer und das nur unter zwei Frauen. Ihr Lächeln vertiefte sich, wenn sie sich nicht in allem täuscht entstand hier gerade eine Freundschaft, sie hoffte es und sie wollte es.

Sie lachten gemeinsam und sie konnten sich normal unterhalten. Eileen genoss es aus vollen Zügen und hatte sich lange nicht mehr so befreit gefühlt. Diese Farm und ihre Menschen taten ihr ungemein gut und sie war glücklich diese Anzeige gefunden zu haben.
"Jake hat mir erzählt das irgendwelche Typen sie vorhin einfangen wollten. Ich weiß auch nichts genaues. Jedenfaslls waren alle Beine geschwollen und eines sogar offen. Doch das ist noch nicht mal das Schlimmste,
diese Stute ist total ausgetickt als ich rein gekommen bin. Ein ernormer Stress und ich konnte etwas an ihrer Atmung feststellen. Irgendetwas ist da nicht in Ordnung. Ich muss sie mir morgen nochmal genauer anschauen. Ich hoffe es ist nichts dramatisches." Nachdenklich beugte sie sich wieder über die Kartoffeln. Amelié war gerade dabei Besteck aus den Schupladen zu und sie schnibbelte schnell die restlichen Exemplare und kippte alles in den Kochtopf.
Lachend lehnte sie sich an die Theke und strahlte sie an. Eileen hatte viel Übung darin einen Fall von ihrem Leben zu trennen, würde sie das nicht tun, wäre sie heute ein Wrack. "Oh ja, das ist eine gute Frage. Der Hund war sehr agressiv. Ich musste beide von mir überzeugen. Das war nicht leicht aber auch nicht unmöglich."
Verschwörerisch grinste sie zu der jungen Frau herüber und bei ihren nächsten Worten vertiefte sich ihr Lächeln. Amelié hatte den Faden aufgenommen zum einen freute sie das und zum anderen wunderte sie das auch. Eileen lächelte, ja hier war eine Freundschaft erstanden. Lachend hörte sie Amelié zu.
"Ja Jake und seine Freundin, ich mein wo kommt die denn her. Sie lebt wohl kaum auf ihrem Pferd.
Aber komisch ist sie schon. Wie sie mich angesehen hat... ich weiß echt nicht was das eben war." Ach tat das gut endlich mal wieder einfach nur zu reden! Eileen wollte gar nicht mehr aufhören. Nur in der Küche stehen, kochen und sich amüsieren. Hervorragend. "Dave?! Ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher. Er ist super süß, dass er mit einer Frau hier hoch kommt um mich zu sehen. Aber wir kennen uns auch erst seit zwei Tagen. Er ist attraktiv, witzig und einfach sympatisch. Allerdings muss er bald weiter. Zurück zu seinem Vater auf der Farm helfen." Kurz verdunkelte sich ihr Blick und schmerzhafte Sehnsucht zuckte durch ihren Körper. Doch dann lächelte sie Amelié an. Sie wusste bei ihr waren ihre Worte sicher aufgehoben und sie vertraute der jungen Frau. "Ich wollte mich nochmal dafür bedanken, dass du mich gestern so lieb aufgenommen hast." Dankbar und lieb lächelnd schaute sie zu der Blonden herüber.

Eileen lächelte Amelié hinterher als sie aus dem Raum ging. "Ja klar, mach ich." Und drehte sich wieder zum Esstisch herum. Dann stand sie auf und machte sich auf die Suche nach Brot. Auf dem Herd standen noch die Kartoffeln, die fröhlich vor sich hin kochten. Im nächsten Moment hatte Eileen das Brot entdeckt und schnitt etwas davon ab, um es in mundgerechte Stücke zu schneiden. Dann nahm sie eine Schüssel, füllte das Brot hinein und stellte diese auf den Tisch.
Zurück beim Kochtopf stach sie mit einer Gabel in die oberste um zu schauen, ob sie gut waren. Die Kartoffel gab unter ihrem Druck nach und die junge Frau lächelte zufrieden. Schnell das Wasser abgeschüttet, stellte sie die Kartoffeln ebenfalls auf den Tisch.
Zufrieden lächelnd betrachtete sie das Festmahl und ihr lief erneut das Wasser im Mund zusammen. Wenn die drei nicht bald runter kamen würde das alles alleine essen. Um sich ab zu lenken ging sie zu einem kleinen Radio, welches auf der Küchenzeile stand, herüber. Eileen mache leise, entspannende Musik an und wiegte sich langsam im Raum herum. Dann schaute sie aus dem Fenster, auch wenn sie nichts erkannte, da es dunkel war und wartete auf die drei anderen.

Lächelnd schaute sie vom Fenster auf, als Amelié nach unten kam und ihr berichtete, dass die anderen auch jeden Moment kamen. Endlich! Sie hatte Hunger, es war schon fast nicht mehr normal. Einmal kurz, laut knurrte ihr Magen. Sie lachte auf. "Haha, das ist gut. Mein Magen kann es auch kaum noch erwarten."
Sie hielt sich den Bauch und lehnte sie an das Fenster. "Ist es in Ordnung, wenn ich leise Musik angemacht habe? Oder stört das? Ich mag das immer ganz gerne. Peinliches Schweigen, was sicher gleich stattfinden wird, wird so behoben." Zwinkernd aber dennoch fragend schaute sie zu der blonden, hübschen Frau hinüber.
"Aber ich kann es auch aus machen."

Sie setzte sich zu Amelié und ließ sich Suppe einschenken. Irgenwann sagte sie 'stopp' und nahm die Wasserflasche in die Hand. "Wasser?" Sie schüttete sich gerade noch Wasser ein. Und hielt dann die Flasche über Ameliés Glas. "Ich finde, dieses Abendessen haben wir schon ganz schon gut hinbekommen." Lächelnd schaute sie zu der jungen Frau rüber.

Eileen schob sich einen Löffel Suppe in den Mund und grunzte. War Jake, der ruhige immer gelasse Jake mal verlegen. Das gab es ja nicht, dass musste ja eine bemerkenswerte Frau sein, die ihn so aus der Ruhe brachte.
Oder doch zwei Frauen. Sie schielte zu Amelié rüber und wieder zu Jake. Sehr komisch, Herr Coolness in Person.
"Das macht doch nichts, ich bin rein geplatzt. Aber ich konnte nicht wissen, dass du es geschafft hast ein Mädchen auf zu kreuzen." Sie lächelte schief. Und dann sprach er über Kosten. "Bist du der Vater dieses Mädchens, oder warum übernimmst du alle Kosten?" Offen und neugierig schaute sie ihn an. Bei dem Pferd schmunzelte sie. "Prila hieß sie also. Ja, sie war nicht leicht, sehr traumatisiert. Und gesundheitlich auch nicht ganz in Ordnung. Aber darüber reden wir später." Bei Jakes Anblick musste sie dann doch lachen. "Jake, was ist denn los mit dir. Glaubst du es macht einer von uns was aus, das du ein Mädchen hast? Also mir nicht." Lachend trank sie ein Schluck und lachte auch noch im Becher weiter, was verzerrt klang.

Eileen war immer noch amüsiert und kam aus dem Grinsen überhaupt nicht mehr raus. Hoffentlich werden die nächsten Abende genauso lustig wie dieser, wenn auch nicht auf Jakes Kosten. " Ja, Amelié, wir sollten uns als Meisterköchinnen bewerben." Scherzte sie und lehnte sich zurück in ihrem Stuhl. Sie verschrenkte die Arme vor der Brust und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. "Also ich weiß nur..."
Da kam Natalie nach unten. Sie sah irgendwie ... entrüstet aus. Wusste aber nicht wirklich aus welchen Grund. Und ihre Worte waren alles andere als freundlich. Ein bisschen zickig. Eileen legte kurz den Kopf schief und betrachtete das Mädchen lächelnd. "Amelié hat Recht, es wäre schön wenn sie mit uns essen. Und ich muss auch Jake recht geben. Ihr Pferd wird Zeit brauchen, bis es sich wieder normal bewegen kann. Und Gewicht oder einen Reiter wäre auch nicht so gut jetzt. Wenn sie erlauben würde ich mir sie morgen gerne nochmal anschauen. Aber wenn sie weg müssen kann ich sie natürlich nicht dazu umstimmen, oder?"

Kopfschüttelnd sah sie der jungen Frau hinter her, Eileen wunderte sich über sie. War sie so töricht, dass sie ein verletztes Pferd rum führen wollte?! Denn mal ehrlich, sie kannten sich nicht aber normalerweise taten die Menschen das was der Tierarzt sagte und das sie es nicht tat, störte sie in diesem Moment sehr. "Komisches Mädchen ..." murmelte sie und starrte nachdenklich auf ihren Teller. Dann blickte sie immer noch verwirrt auf und sah Jake an. "Was ist denn mit ihr los? Wir beißen doch nicht und ich bin ganz und gar nicht überzeugt davon, dass das Pferd heute weitere Strecken laufen sollte. Irgendetwas hat sie doch, sonst wäre sie wohl kaum so geflohen wie sie es gerade gemacht hat." Zweifelnd sah sie von Jake zu Amelié und wieder zurück und schob sich dann den letzten Löffel Suppe in den Mund. Mit einem Griff hob sie das Brot zu sich heran und tat noch etwas Suppe darauf, damit es weich wurde. "Möchte sonst noch jemand Brot? Oder noch etwas Suppe?" Sie hasste es wenn so ein komisches, peinliches Schweigen entstand und ehrlich gesagt war ihr Natalie ziemlich egal.