Außerhalb des Hauses

Eileen war froh über die Spontanität dieser jungen Frau. Ein Glück, im Auto hätte ich jetzt auch nicht wirklich gerne geschlafen ... Lächelnd folgte sie Miss Kerr ins Haus und in den oberen Stock. Kurz sah sich im vorbei gehen, den hübschen gemütlichen Flur an und grinste. Mann ist das toll hier!

Fast fluchtartig und ein wenig hyperaktiv lief Eileen zur Tür. Schmetternd kam sie zum Stehen. Gerade legte sie die Hand auf die Klinke und wollte die Tür öffnen, als sie sie wieder sinken ließ. Wie konnte sie in dieser Situation nur zögern? Hallo, du weißt doch überhaupt nicht ob er es ist! Nachher bist du enttäuscht.
Dennoch ruckartig machte sie die Tür auf und grinste schon als sie die Person draußen noch gar nicht gesehen hatte. Dünn, weiblich, lange Haare. Das war nicht Dave! Ihr Lächeln erlosch so schnell wie es auch gekommen war und sie starrte die Frau ungläubig an. Schweigend versuchte sie ihre Enttäuschung nicht ganz so direkt zur Show zu stellen. Aber es gelang Eileen nicht.

Was soll nur die junge Frau jetzt von dir denken? Ihr Gewissen holte sie indirekt wieder in die Realität und sie verzog jäh das Gesicht. „Ah … guten Tag. Was kann ich für sie tun?!“ Fast schon unfreundlich starrte sie die junge Frau an. Dann entdeckte Eileen einen vierten Wagen in der Einfahrt stehen. Saß da nicht jemand drin? „Kommen Sie doch rein, links in die Küche, ich denke da ist die Person, die Sie suchen.“
Fixiert auf des Etwas in dem fremden Wagen, der definitiv der jungen Frau gehören musste, zwängte sie sich an ihr vorbei und ging über die Veranda auf das Auto zu.

Langsam und unsicher trat sie an die verspiegelten Fenster heran. Stopp! Was tust du, wenn er es ist? - Dieser Wagen gehört dir nicht! Das macht man nicht! - Doch, ich muss es wissen.
Langsam legte sie die Hände um ihr Gesicht an die Scheibe. Es war tatsächlich jemand in dem Wagen. Dave?! Er saß dort, den Kopf leicht zur Seite gelehnt und schlief! Dabei sah er auch noch so zufrieden aus. Verdattert trat seinen Schritt zurück und versuchte die Tür mit einem Klacken des Türgriffs auf zumachen. Aber sie rührte sich nicht. Das, dass nicht ihr Wagen war, und dass sie gerade versuchte in einen fremden Wagen einzubrechen, realisierte Eileen nicht.

Er war da drin! In diesem fremdem Wagen … plötzlich zog es sie herunter und sie bekam keine Luft mehr. Der Boden unter ihren Füßen war weg und alles wurde taub um sie herum. Er ist mit IHR gekommen. Also doch! Noch einmal zog sie am Türgriff, lauter als zuvor , nur um die gleiche Entdeckung wie wenigen Sekunden nochmal zu machen. Warum? Nein. Bitte nicht – warum er?
Schluchzend drehte sie sich um und rannte los. Dabei strauchelte sie und viel hart auf die Knie. Hastig rappelte sie sich auf und rannte in die Scheune. Ihr liefen Tränen übers Gesicht und verschwommen ihre Sicht. Um ein Haar wäre sie gegen das Scheunentor gelaufen.
Drinnen hastete sie ins Stroh und warf sich weinend hin. Sie wollte jetzt niemanden sehen.

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, war Eileen wieder zur Ranch gefahren. Der Einkauf war ein voller Erfolg gewesen und sie fühlte sich frei und ausgefüllt. Es war doch immer angenehm nach getaner Arbeit in der Praxis nach Hause zu kommen. Leicht verblüfft sah sie zu dem alten, herunter gekommenen und doch faszinierenden Gebäude auf und lächelte.

Ja, dies war wahrhaftig ihr neues zu Hause. Immer noch lächelnd schob sie die Tür auf und betrat den Flur. In jeder Hand zwei Tüten und die Schleifmaschine unter ihren Arm geklemmt sah sich um und entdeckte Amelié. Ein Strahlen überrannte ihr Lächeln und sie trat richtig in den Raum. "Amelie. Ich bin wieder da und habe alles bekommen. Morgen werde ich selbstverständlich auch auf der Farm mit an packen." Ob man merkte wie glücklich sie war? Und sie wusste noch nicht einmal wirklich, warum. Konnte ein Gespräch mit Dave sie schon in solch eine Lage versetzten?! Aber es war ja auch nicht nur einfach ein Gespräch gewesen. Es war etwas anderes... nur was konnte sie im Moment nicht begreifen. Da würde sie sich etwas später Gedanken drüber machen.

Im nächsten Moment sah sie einen Zettel auf dem Tisch liegen, er war an Miss Kerr gerichtet und von Jake. Sie war sich nicht sicher ob sie ihn lesen sollte, aber dann entdeckte sie ihren Namen auf dem Zettel und stutzte. Hier stand ein Pferd?! Seit wann das denn? Mit gerunzelter Stirn überflog sie die Nachricht erneut. Und wer war Natalie? Verwirrt legte sie ihn zurück und schaute zu Amelié auf. "Der ist auch für dich ich geh mal nach schauen wo Jake ist." Sie drehte sich um und ging neben der Treppe entlang zu Jakes Zimmer.

Eileen hatte wunderbar geschlafen, hoffentlich wurde das zur Normalität und sie würde nur noch schlafen. Das ging natürlich nicht, das war ihr klar. Aber durfte man nicht noch ein wenig träumen, dass konnte einem wohl keiner verübeln. Aber dennoch war sie früh aufgestanden um sich in aller Ruhe fertig zu machen. Amelié hatte sie verpasst, denn sie war schon raus als sie noch frühstücke. Na toll! Erster richtiger Arbeitstag, und ich komme später als meine Chefin.

Über Jake und Natalie verschwendete sie nicht viele Gedanken, doch wenn sie mal durch kamen spürte sie nur Verwunderung und Unfassbarkeit. Jake schien so zuverlässig, dass er dann am ersten Abend wieder abhaute. Naja, man konnte eben nicht alle Menschen verstehen. Eileen würde aber bleiben, dass wollte sie Amelié nicht antun.
Die junge Frau trat aus der Tür und lächelte den weichen, warmen Sonnenstrahlen entgegen. Fast automatisch entspannten sich ihre Schultern und sie selbst war noch ausgelassener, als sie es eh schon war.

Gut gelaunt und fröhlich pfeifend ging sie über den schönen Hof hinüber zu den den Pferdeställen. Insgeheim hoffte sie Dave würde heute kommen, doch sicher war sie sich da nicht. Vermissen tat sie ihn dann doch.

Eileen sah sich die Veranda kritisch an, sie musste dringend die Fassade machen. Wenn dies nicht bald passierte, würde keine Gäste kommen auch wenn sie die Ausstrahlung dieses Gebäudes so liebte. Es musste sich was ändern. Sie hatte dies, mit Amelié aus gemacht und Eileen hatte nichts dagegen gehabt. Dann war auch noch Jake auf gekreuzt und so hatte sie sich ganz schnell aus dem Staub gemacht.

Nun stand sie da und überlegte, was zu tun war. Die Klingel musste repariert werden. Kein Problem. Eileen ging zu ihrem Wagen und öffnete eine Tür, schnell die elektrische, neue Klingel heraus genommen. Dann schrieb sie mit ihrer schönsten Schrift >>Kerr<< auf das schmale Papier und tat es zurück ins Gehäuse.
Mit ein wenig Gewalt ließ sich die alte Klingel entfernen. Mit etwas Schmöbelpapier rieb sie die alte Farbe herunter und befestigte die Neue. Eine Batteriebetriebene Variante schien am Besten.

Einmal Probeklingeln, und es ertönte ein lautes, unüberhörbares 'Riiiiing'. Das brachte die junge Frau zum Grinsen. Weiter mit den Lampen. Schnell die Glühbirnen ausgetauscht, die Stromleitungen waren, zu ihrer großen Überraschung, sogar noch sehr gut erhalten. Schnell lief die junge Frau um das Haus herum und fand auf der Rückseite eine große Lampe. Allerdings war diese nur mit einer Leiter zu erreichen. Diese war schnell geholt und sicher stieg Eileen die Sprossen empor.

Eileen hatte sich so konzentriert die Lampe zu reparieren und dabei nicht von der Leiter zu fallen, dass sie sehr erschrack, als sie plötzlich an gesprochen wurde. Die junge Frau erkannte die Stimme sofort und alles schaltete in ihr auf übertrieben glücklich um ehe sie sich um drehte und Dave an grinste. Schnell kletterte sie runter und stand, deutlich niedriger als Dave, neben Fuego und lachte zu ihm hoch.

Ihr Herz raste und dennoch schaffte sie es nicht völlig aus zu ticken und normal mit dem atemberaubenden Cowboy vor ihr zu sprechen. "Was soll das denn heißen, Cowboy? Bin ich nicht genug dafür? Du kannst mir gerne die Arbeit abnehmen, Partner." Sie lachte und schmiegte sich an sein Bein, das sie mehr von ihm nicht zu fassen bekam, da er immer noch auf seinem Pferd saß.

"Schön dich zu sehen, Dave. Möchtest du nicht runter kommen, dann bekommst du auch eine schöne - weibliche - Umarmung von mir." Sie grinste verschmitzt zu ihm hoch.

Es tat so gut seine Stimme zu hören, das Letzte mal war so lange her. Eine tiefe Sehnsucht durch zuckte sie und in diesem Moment entschied sie, dass er nicht gehen durfte und wenn doch dann würde sie ihm folgen, wohin auch immer. Sie lächelte, liebevoll. Und doch verwandelte es sich in ein verschmitztes Grinsen. Bei ihm ging es nicht anders und das war doch auch gut so, besser so ein Verhältnis als gar keines.

"Zu dir hoch kommen, och Gott. Ich hab noch nie auf einem Pferd gesessen aber wenn ich sonst nicht zu einer Umarmung komme, dann denke ich dürfte jetzt die Prämiere stattfinden." Sie lachte und nahm seine starke und sanfte Hand und hielt sich am Knauf des Sattels fest. Ein Fuß in den Steigbügel und Schwung nehmen ... dennoch war das Aufsitzen nicht besonders elegant. Sie prustete los und versuchte unbeholfen sich auf den Sattel zu ziehen. Viel länger als nötig gelang es ihr schließlich und sie lachte amüsiert über sich selbst.

Eileen nahm seinen Hut und setzte ihn sich kurzerhand auf den Kopf, dann legte sie sich ihm in die Arme. Leise seufzend und unendlich glücklich könnte sie ewig so liegen. "Gar nicht mal so schlecht, auf einem Pferd zu sitzen. Vielleicht hab ich ja noch öfter das Vergnügen mit dir." Immer noch an ihn gelehnt schaute sie auf und lächelte ihn verliebt an.

"Gut, dass du das auch erkannt hast Dave. Ich war noch nie die Sportlichste." Sie lachte in sich hinein. Oh mann, wie sie es vermisst hatte, Dave herum zu albern auch wenn ihre letzte tiefsinnige Unterhaltung weit tiefer ging als sich mancher zu erhoffen wagte. Sie war schwierig gewesen aber Eileen war überglücklich das sie sie hatten denn sonst hätten sie niemals so nahe bei einander sitzen können. Oder?

Nicht dass, das Pferd und sein Sattel mehr Raum zuließ, sie wollte es auch nicht. Um nichts in der Welt würde sie sich diese Situation kaputt machen lassen. Plötzlich ging ein Rucken durch das Pferd und alles fing an zu schwanken. Reflexartig krallte sie ihr Hände in Daves Hand und konnte diese Haltung auch nur bedingt entspannen. Dennoch genoss sie es, hier und her wiegend an seine Brust gelehnt auf die Wiesen zu reiten.

"Ich kann doch kein Pferd lenken." Sie lachte leicht hysterisch auf und wahr froh, dass er es dann doch übernahm. Es war schön aber soweit musste man es doch dann auch nicht treiben. Viel lieber strich sie mit ihren Händen sanft über die starken Muskelpartien seines Bauchs und seufzte tiefen entspannt auf. "Ob es mir gefällt? Nichts lieber als das und am Liebsten halten wir jetzt nicht mehr an." Sie lachte träumerisch auf und gab ihm einen sanften Kuss auf seine sehnige Halsbeuge.

Sie wollte nicht, dass er sie jetzt als jemanden hielt worüber sie jetzt lieber nicht nach denken wollte un drehte sich langsam nach vorne. Mehrmals krallte sie sich in seinen Oberschenkeln fest. Warum musste das denn so wackeln. Dann lehnte sie sich zurück und legte ihre Hände auf seine.

Es beruhigte sie ungemein, seine starke Brust im Rücken und warme Hände um ihre zu spüren. Sowohl sie als auch das Pferd mussten spüren wie sie sich entspannte und langsam die Hände entkrampfte. Dave war alles was sie spürte und nicht dieses Gewackel. Außerdem tat es ihr Leid, sie wollte nicht auch noch das Pferd nervös machen. Das sie so etwas überhaupt spüren konnten, dies machte sie einfühlsamer als die junge Frau vorher geglaubt hatte.

Sein Atem kitzelte ihr in den Ohren und seine Worte schienen sanft in ihr Gehirn zu schweben. Okay, komm nach der Nummer eben werd ich das doch wohl schaffen. Ich bin Tierärztin. Gefühl ist mein Trank und Brot. Dennoch fand sie es schwer und musste durchatmen bis sie die Zügel wirklich in die Hand nahm. "Okay Dave, ich vertraue hier, wehe dir ich fall hier runter." Stark konzentriert achtete sie auf die Mimik und Reaktionen des Pferdes und zog sanft rechten Zügel während sie im Kopf schrie: Rechts rum, komm schon rechts rum. Und es klappte. Das Pferd bog leicht den Kopf und ging tatsächlich nach rechts.

"Dave! Schau." Sie quieckte und hielt sich dann die Hand vor dem Kopf. Beschwichtigend klopfte sie dem Pferd den Hals und entspannte sich wieder als es ruhig blieb. "Hast du es gesehen?" Eileen freute sich wie ein Kind, und tatsächlich war ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Sie drehte sich um umarmte Dave stürmisch. Dann nahm sie seinen Kopf sanft zwischen ihre Hände und schaute ihm strahlend in die Augen. "Danke." Hauchte sie und küsste ihn auf die Stirn. Dann hielt sie sich erneut die Hand vor dem Mund zu erstaunt um das glauben zu können.

Wieder nach vorne gedreht umarmte sie Fuego und blieb so liegen.

Eileen konnte ihn immer noch hinter sich spüren und es war ihm an zu sehen, wie glücklich er war. Das machte sie nur noch glücklicher als sie sowieso schon war. Vielleicht konnte sie ja von ihm lernen zu reiten. Das wären zwei große Träume von ihr auf einmal. Reiten lernen und dies auch noch mit dem Mann ihrer Träume?! Besser ging es nicht, und sie konnte sich nicht erklären, warum gerade sie ein solches Glück verdient hatte.

Die junge Frau könnte heulen vor Glück, doch das würde dann doch wieder schräg rüber kommen. Aber komischerweise war es ihr bei David nicht wichtig, wie sie herüber kam. Er mochte sie so wie sie war, dessen war sie sich sicher und sie hoffte aus tiefstem Herzen. Gleiches galt auf für ihn, sie hoffte er würde sich niemals verstellen oder tat es nicht die ganze Zeit. Urkomisch, welche Gedanken einem auf einem Pferd durch den Kopf schossen. Sie lachte glücklich auf und sah zu Dave hoch.

"Warum soll ich mich festhalten, jetzt kommt es. Du willst doch jetzt nicht etwa im wilden Galopp über die Wiesen reiten und das auch noch mit mir?" Man konnte das Leuchten in ihren Augen gar nicht übersehen, was täte sie jetzt für einen wilden Galopp? Jahrelang hatte sie es sich ausgemalt, es nun aber live mit zu erleben. Wow, ihr Herz konnte sogar noch schneller schlagen.

Trotzdem war ihr mulmig zu Mute. Der Schritt wackelte schon, aber sie hatte gelesen, dass der Galopp eigentlich einen ganz sanften Rhythmus besaß. Je nach Pferd und Züchtung natürlich. Aber vielleicht wollte er dies auch gar nicht tun. Eileen rutsche nach hinten und saß nun ganz nah bei ihm. Sie konnte sogar seinen Herzschlag spüren. "Okay. Los gehts." Sie atmete unsicher aus und versuchte sich entspannt an ihn zu lehnen. Langsam und mit schweißnassen Händen rieb sie über seine Arme um die überschüssige Nervosität los zu werden. Das misslang ihr leider. Aber sie gab sich alle Mühe und wartete gespannt auf Daves Reaktion.

Vor lauter Anspannung konnte sie seine Worte gar nicht richtig wahr nehmen. Seinen Kuss allerdings spürte sie überdeutlich und sie schloss heimlich aber genüsslich die Augen. Doch dieses himmlische Gefühl wurde noch von einem aufregenderen Nervenkitzel überflutet, denn im nächsten Moment trabte das Pferd an.

Im Stillen tat Eileen diese Gangart zu denen auf den letzten Plätzen auf ihrer Liste eines guten Ritts, die sie schon seit langem gemacht hatte. Aber auch das hielt nicht lange an und sie galoppierten. Es war kein Traum! Sie galoppierten tatsächlich. Unglaublich aber wahr! Fasziniert schrie sie auf und bewegte sie relativ im Einklang mit dem Pferd und war nie glücklicher. Dave hielt sie sicher an der Hüfte und seine Wärme stärkte sie beruhigend.

Viel zu schnell parierten sie wieder zum Stand und dieser Zustand war komisch, nachdem man sich eben noch so schnell bewegt hat. "Nein, nicht wackelig. Fantastisch. Dave allein dafür bist du mein König und dieser Sport ab sofort meine erste Wahl." Sie war so aufgeregt und glücklich zu Gleich und hatte dabei das Gefühl zu platzen. Und noch dazu seine himmlischen Berührungen und witzigen Worte. "Und ob ich Muskelkater haben werde. Aber was ist schon Muskelkater wenn ich einmal auf einem Pferd galoppieren durfte. Aber das Gefühl kennst du sicher, auch wenn es für dich Normalität sein muss." Eileen konnte nur befreit auflachen und drehte sich langsam wieder um, damit sie sich nicht den Hals verrenken musste um ihn zu sehen.

Die Sonne schien heiß auf seinen Hut und alles schien zu leuchten. Er war das Urbild seiner Selbst, würde ein Romantiker jetzt sagen aber sie fand ihn einfach nur schön, nein umwerfend. Und seine nächsten Worte hätten sie im Normalzustand, und damit ist jeder Zeitpunkt außer der jetzige gemeint, erst Recht um geworfen. Aber Eileen raffte es nicht, nicht im ersten Moment. Hatte er das wirklich gesagt oder war es eine Fatamorgana? Ein Sonnenstich? Prüfend hielt sie sich den Kopf, normal. Hmm ... das hieß er blieb tatsächlich!

Ihre Augen wechselten von leuchtend zu strahlend und sie lachte ihn verliebt an. "Du bleibst hier." Keine Worte waren nötig und sie warf sich ihm in die Umarmung. Ihre Lippen berührten die Seinen und niemals mehr würde dieses Gefühl vergessen werden können. Unendlich zufrieden schloss sie die Augen und zog ihn zu sich heran.

Eileen war überglücklich, dass er ihren Kuss erwiderte. Denn leise hegte sie immer noch Zweifel, dass sie richtig lag bei ihm und seinen Gefühlen für sie. Doch er küsste sie und wies sie nicht ab. Ist das nicht ein Zeichen genug? Sie entschied sich dafür und lächelte selig und glücklich zu ihm auf. Er küsste ihre Stirn und zog sie an sich. Und seine Worte brachten sie geradewegs in den siebten Himmel, wo sie erstmal nicht mehr runter kommen wollte.

Dennoch setzte sie sich etwas auf, normal bleiben konnte sie doch hoffentlich noch. "Dave du hast mir gerade meinen Lebenswunsch erfüllt und jetzt kommt der nächste Trumph. Ich glaube meine Gefühle können gar nicht mehr gesteigert werden." Sie lachte und es stimmte. Alles in ihr war so auf Hochturen, und dennoch schaffte es ihr Körper nicht weiter hoch. Also war ihre höchste Glückseligkeit erfüllt.

Irgendwie erschöpft und ein wenig ausgelaugt lehnte sie sich an ihn, glücklich sein konnte doch keine Tribute haben, wie ungerecht war das denn. Aber sie hatte ja eine wunderbar bequeme Ablagefläche und so sank sie mit einem tiefen zufriedenen Seufzer wieder in seine Arme. Auf seine letzten Worte nickte sie nur und entspannte sich komplett, sogar trotz des unruhigen Wackelns durch Daves Pferd.

Eileen lag in seinen Armen und ritt zurück zum Hof. Es könnte nichts schöneres geben, wer weiß vielleicht lernte sie jetzt tatsächlich reiten, wenn Dave auch noch ein so guter Lehrer war wie er aussah, dann würde sie nur noch im siebten Himmel schweben. Aber es stand ja noch gar nicht fest, ob er überhaupt hier blieb. Doch eigentlich hatte Eileen mit dieser Frage abgeschlossen, warum denn nicht? Schließlich brauchte Amelié jede helfende Hand und sie wäre töricht, wenn sie einen wie Dave ablehnte.

"Was heute noch an steht? Hmm ... eigentlich die ganze Fassade. Ich habe bereits die alte Klingel und Lampen an der Vorderseite ausgetauscht, es fehlen die auf der Rückseite. Und da wir momentan die Schleifmaschine hier haben, müssen wir die alte Farbe und das Holz ein wenig abschleifen um es dann mit neuer Farbe an zu streichen, die ich natürlich auch gekauft habe." Puh, dass war viel und die junge Frau musste langsam ausatmen. Als Dave ihr seine Hilfe anbot strahlte sie zu ihm hoch uns küsste ihn zärtlich. Dann fing sie an zu schmunzeln. "Gerne, aber glaube gar nicht, dass ich dich alles allein machen lasse. Das kommt nicht in Frage." Sie grinste und setzte sich ein wenig auf, da sie eine neue Sitzposition einnehmen musste. Alles verkrampfte sich durch ihre Anspannung, es dem Pferd und Dave möglichst nicht zu belasten.

Auf seine Anfrage nach der Salbe hin, runzelte Eileen besorgt die Stirn. " Klar habe ich noch was, ich gebe dir gleich noch etwas. Aber das wird auf lange Sicht nicht helfen. Erlaubst du mir, sie mir nochmal an zu schauen?" Ihre Miene war besorgt und sie drückte seine Hand, während sie auf eine Antwort wartete.